Konzept zur Gesundheitserziehung
Konzept zur Gesunderhaltung
und gesunden Lebensweise in unserer Schule
§ 47 Thüringer Schulgesetz/ Gesundheits- und Sexualerziehung
1) Die Schule hat durch geeignete Maßnahmen die Gesundheitserziehung zu unterstützen. Sie entwickelt ein umfassendes Konzept zur Gesunderhaltung und gesunden Lebensweise. Ein Schwerpunkt des Konzepts ist die Prävention des Konsums von illegalen Drogen sowie von Tabak und Alkohol. Die in den Lehrplänen festgeschriebenen Bildungsinhalte zur Gesundheitserziehung sind fächerübergreifend und über den Unterricht hinaus zu vermitteln. Gesunde Lebensweise ist an jeder Schule aktiv zu gestalten.
Im Rahmen unseres Erziehungs- und Bildungsauftrages kommt dem Aspekt der Gesundheitserziehung eine zunehmende Bedeutung zu.Optische und akustische Reizüberflutungen, falsche Ernährung, mangelnde Bewegung und andere Ursachen wirken sich nachteilig auf die kindliche Entwicklung aus. Hier werden möglicherweise negative Grundlagen gelegt, die sich bei Heranwachsenden oder Erwachsenen zu dauerhaften physischen oder psychischen Defekten entwickeln.
Wir sind daher als Grundschule gefordert, negativen Tendenzen entgegen zu wirken und unseren Schülerinnen und Schülern im Schulalltag Möglichkeiten zu einer gesunden Entwicklung zu bieten. Gesundheitserziehung soll sich hierbei nicht auf reine Wissensvermittlung reduzieren, sondern muss als Teil eines „ganzheitlichen“ Ansatzes mit möglichst vielen Handlungselementen verstanden werden.
Es sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, die zu einem allgemeinen Wohlbefinden beitragen können.
In unterschiedlichen Bereichen versuchen wir an unserer Schule diesem Ansatz gerecht zu werden.
KlassenraumgestaltungDa die Kinder den größten Teil ihres Schulalltags im Klassenzimmer zubringen, kommt dessen Gestaltung eine große Bedeutung zu. So achten wir zum Beispiel auf eine größengerechte Auswahl der Sitz- und Schreibmöbel, um orthopädischen Fehlhaltungen vorzubeugen.
So weit wie möglich werden die Kinder in die Gestaltung der Klassenräume mit einbezogen, um eine entspannte und angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Ritualisierung des Schullebens
Das Einhalten bestimmter Rituale (Morgenkreis, Feiern, Feste u.ä.) fördern das Gefühl von Sicherheit und Aufgehobensein in der Schule.
Bewegung im Unterricht
Es ist wichtig, den Unterricht so oft wie möglich durch Bewegungsphasen aufzulockern, um dem natürlichen Drang der Kinder nach körperlicher Betätigung und dem Abbau von Stresssymptomen gerecht zu werden.(siehe Konzept Bewegungsfreundliche Grundschule)
Gesunde Ernährung / Schulfrühstück
Bereits im ersten Schuljahr versuchen wir durch praktische Beispiele zu vermitteln, was zu einer gesunden Ernährung zählt und wie man ein Schulfrühstück gestalten kann, das sowohl den Kindern schmeckt als auch gesundheitlichen Aspekten Rechnung trägt.
Besonders der Verwendung von Obst, frischen Zutaten oder Vollwertprodukten kommt eine große Bedeutung zu.Aller zwei Jahre starten wir das Projekt „ Gesundes Frühstück“
Körperpflege / Hygiene
Einen besonderen Aspekt stellt hier die Zahnpflege bzw. Kariesprophylaxe dar. Neben den regelmäßigen Besuchen des Schulzahnarztes ist Zahnpflege auch ein Themenschwerpunkt im Sachunterricht. In diesem Rahmen sind praktische Übungen zur richtigen Putztechnik unerlässlich.
Bei Schullandheimaufenthalten o.ä. gehen wir konkret auf verschiedene Gesichtspunkte der Körperpflege ein.
Auszüge aus unserem Konzept „ Bewegungsfreundliche Grundschule“Wie überall bringen auch die Kinder unserer Schule sehr unterschiedliche motorische Erfahrungen mit. Auch aus diesem Grund stellt die Förderung der Bewegung in unserer Schule einen Schwerpunkt dar: Tägliche Bewegung fördert sowohl die „Ich - Kompetenz“ als auch die „Sozial - Kompetenz“ unserer Schüler/- innen.
Regelmäßiges Bewegen hilft ihnen dabei, ihren Körper bewusster wahrzunehmen, Grenzen des Körpers kennen zu lernen und ein Körpergefühl zu entwickeln ( Ich - Kompetenz.)
Des Weiteren fördert der bewegte Umgang miteinander das Sozialverhalten, indem die Kinder lernen und üben, z.B.: Regeln einzuhalten, auf Partner Rücksicht zu nehmen, Handlungsabläufe gemeinsam zu organisieren (Sozial - Kompetenz.)
Sich bewegen wirkt sich aber nicht nur positiv auf die motorische Entwicklung und körperliche Kräftigung von Kindern aus, sondern fördert darüber hinaus ihre kognitive Leistungsfähigkeit und ihre sprachliche Entwicklung.
Folgende Bewegungsangebote halten wir für wichtig und im wahrsten Sinne des Wortes notwendig:- Rhythmisierung des Schulalltags durch Bewegungslieder und Bewegungsphasen, nicht nur durch die Betonung der Bewegung im Musikunterricht
- pro Woche 2/3 Stunden Sportunterricht (die auch bei Krankheit von Lehrkräften nach Möglichkeit nicht ausfallen sollen!
- in den Pausen stehen den Mädchen und die Jungen jeder Klasse Klassenspielgeräte und die „Spieletonne“ zur Verfügung die auf unserem Schulhof für die verschiedensten Bewegungsspiele genutzt werden (die Abwicklung des Verteilens und Einsammelns regeln die Ordnungsschüler mit dem aufsichtsführendem Lehrer)
Projekte
Unterschiedliche Projekte wie z.B. „Mach mit, bleib fit!“ beinhalten einen hohen Anteil an gesundheitsfördernden Aspekten. Eigene Veranstaltungen wie Sportfest, Schwimmfest, Sporttage im Hort tragen durch ihren hohen Bewegungswert zum körperlichen Wohlbefinden bei.
Elterninformation
Wie bei allen Themenfeldern der Schule ist es auch bei der Gesundheitserziehung wichtig und unerlässlich, die Eltern gezielt zu informieren und eng mit ihnen zusammen zu arbeiten.
Klassenversammlungen, Sprechtage o.ä. bieten Ansatzpunkte zu Informationen, Gesprächen oder Diskussionen im Hinblick auf die gesundheitliche Entwicklung und somit auf das Wohl der Kinder.Zusammenarbeit mit Sportvereinen
Die Schule arbeitet eng mit den Sportvereinen Fußball, Kindersport und AG Leichtathletik zusammen.
Übungsleiter von Vereinen stellen ihre Sportarten vor und wecken so Interesse an einer Mitgliedschaft bei einigen Kindern.
Die hier aufgeführten Punkte erheben natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da, wie bereits erwähnt, der „gesundheitliche Aspekt“ von Erziehung praktisch in jede Form von Unterricht einfließt.Gerade im Umfeld unserer Schule mit den teilweise erschwerten Lebensbedingungen und Voraussetzungen unserer Schüler/- innen ist ein solcher Unterricht wichtig, der die gesundheitlichen Belange der Kinder in den Vordergrund stellt und sich ihrer Bedeutung für die weitere Entwicklung bewusst ist.
Unser Hygieneplan
Die allgemeine Hygiene beginnt mit der persönlichen Hygiene. Aus diesem Grund wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern die Hygiene als „Werkzeug fürs Leben“ nahe bringen.
Die Erfahrung zeigt, dass dies umso eher gelingt, wenn bereits im häuslichen Umfeld Gesundheitsaspekte beachtet werden und den Kindern deutlich bewusst gemacht wird, dass viele Erkrankungen eine Folge von mangelnder Hygiene sind.
Für die Umsetzung von Hygienemaßnahmen sind wir als Schule verantwortlich.
Händewaschen : Das Waschen der Hände ist ein besonders wichtiger Bestandteil der Hygiene.
Viele unserer Schüler/- innen müssen wir immer neu darauf hinweisen, dass sie ihre Hände vor und nach der Toilettenbenutzung, bei Verschmutzungen und insbesondere vor dem Essen waschen müssen.
Lüftung der Klassen:
Alle Kolleginnen und Kollegen sind gebeten, die Fenster ihrer Klassen in den Pausen für 5 Minuten zu öffnen, damit eine Stoßlüftung erfolgen kann.
Hygiene in den Klassenräumen:
In den Klassenräumen ist die jeweilige Klasse durch das Einrichten eines
Ordnungsdienstes dafür verantwortlich, dass am Ende des Unterrichtes
die Stühle auf die Tische gestellt und auf dem Boden liegende Abfälle
aufgehoben und in die entsprechenden Abfallbehälter geworfen werden.
Der Müll wird in jeder Klasse sortiert. Für das Ausleeren der Behälter
ist der jeweilige Klassendienst zuständig.§ 47 Thüringer Schulgesetz/ Gesundheits- und Sexualerziehung
4) Durch die Sexualerziehung, die als Teil der Gesamterziehung zu den Aufgaben der Schule gehört, sollen die Schüler sich altersgemäß mit den biologischen, ethischen, religiösen, kulturellen und sozialen Tatsachen und Bezügen der Geschlechtlichkeit des Menschen vertraut machen. Die Sexualerziehung soll das Bewusstsein für eine persönliche Intimsphäre und für partnerschaftliches, gewaltfreies Verhalten in persönlichen Beziehungen entwickeln und fördern sowie die grundlegende Bedeutung von Partnerschaft, Ehe und Familie vermitteln. Bei der Sexualerziehung ist Zurückhaltung zu wahren sowie Offenheit und Toleranz gegenüber den verschiedenen Wertvorstellungen in diesem Bereich zu beachten; jede einseitige Beeinflussung ist zu vermeiden.
(5) Die Eltern sind über Ziel, Inhalt und Formen der Gesundheits- und Sexualerziehung zu unterrichten.Ziele unserer Sexualerziehung
Im Hinblick auf die Sexualerziehung an unserer Schule legen wir einerseits Wert darauf, dass unsere Schülerinnen und Schüler ein alters- und entwicklungsgemäßes Wissen im biologischen Bereich erwerben, das es ihnen ermöglicht, wichtige Zusammenhänge im Bereich der Sexualität zu verstehen, andererseits liegt uns daran, sie zu befähigen, angemessen, differenziert und sensibel über Themen aus dem sexuellen Bereich zu sprechen, ein Verantwortungsgefühl und eigene Wertvorstellungen zu entwickeln, den Ansichten, Einstellungen und Überzeugungen anderer mit Toleranz und Rücksicht zu begegnen, ihren Körper zu akzeptieren und wertzuschätzen, ihre Gefühle wahrzunehmen und zwischen angenehmen und ungenehmen Gefühlen zu unterscheiden, nein“ zu sagen, wenn jemand etwas von ihnen möchte, was bei ihnen ein schlechtes Gefühl hervorruft, Ich-Stärke zu entwickeln, um u.a. dem sexuellen Missbrauch vorzubeugen, tragfähige Beziehungen aufzunehmen und sie zu gestalten.
Einbeziehung der Eltern in die schulische Sexualerziehung
Da die Sexualerziehung vorrangig Teil des natürlichen und verfassungsmäßig verankerten Erziehungsrechts und der Erziehungspflicht der Eltern ist, hat unsere schulische Sexualerziehung eigentlich „nur“ eine ergänzende Funktion. Andererseits sind wir als Schule im Rahmen unseres gesetzlichen Erziehungsauftrages zur Sexualerziehung verpflichtet.Daher ist gerade in diesem Bereich die Mitwirkung der Eltern besonders wichtig. Wie erfolgreich unsere schulische Sexualerziehung ist, hängt gerade in diesem Bereich von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Eltern ab.
Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen dieser Erziehungspartnerschaft ist z.B., dass wir die Eltern und Erziehungsberechtigten über Ziele, Inhalte und Methoden unserer Sexualerziehung rechtzeitig und umfassend informieren, damit sie – bevor die anstehenden Themen im Unterricht behandelt werden – die Möglichkeit haben, mit ihren Kindern vorher und / oder parallel zum Unterricht über die Themen und Fragen zu sprechen, die sie im Hinblick auf ihr Kind wichtig finden.
Es besteht kein Anspruch auf Befreiung vom Sexualunterricht!
Inhalte der Sexualerziehung
Es ist unser Ziel, unseren Schülerinnen und Schülern in einer altersgemäßen, ihrem Verständnis angemessenen Form und Sprache folgende Inhalte zu vermitteln :- Beziehungen und Sexualität
- Geschlechterrollen
- Familie und andere Formen des Zusammenlebens
- Körper und Sexualität
- sexueller Missbrauch
Wir gehen in unserem Unterricht nach Möglichkeit von Lebenssituationen der Kinder aus und orientieren uns an konkreten Erlebnissen und aktuellen Situationen.
Fragen unserer Schüler/- innen greifen wir gerne auf und nutzen sie als pädagogische Chance.
Bei allen Themen, die für Mädchen und Jungen gleichermaßen interessant sind und deren Kenntnis für beide Gruppen von Bedeutung ist, bietet sich koedukativer Unterricht an.Es gibt es jedoch auch Themen, bei denen es vorteilhafter ist, Mädchen und Jungen getrennt in geschlechtshomogenen Gruppen zu unterrichten, weil auf diese Weise mehr Offenheit gewährleistet ist.